Gehtraining muss weh tun


Schlendern bringt nichts bei pAVK
Gehtraining muss weh tun
SARYMSAKOV ANDREY/Shutterstock.com

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit schmerzen beim Laufen schnell die Beine. Ein Gehtraining soll den Verlauf der chronischen Gefäßerkrankung bremsen. Das funktioniert aber nur, wenn die Patienten dabei wirklich bis an ihre Schmerzgrenzen gehen.

Gehtraining kann Operation hinausschieben

Die wichtigste nicht-medikamentöse Maßnahme bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ist das tägliche Gehtraining. Läuft alles gut, kann man damit sogar eine Gefäßoperation hinausschieben. Empfohlen wird ein täglicher Spaziergang von einer Stunde. Wie intensiv das Training sein soll, ist jedoch bisher umstritten.

Dieser Frage gingen US-Forscher*innen nun an 305 pAVK-Patient*innen nach. 240 von ihnen sollten ein Jahr lang wöchentlich 5 Mal ein Gehtraining absolvieren. Die eine Hälfte spazierte dabei so langsam, dass keine Schmerzen auftraten. Die anderen 120 marschierten bewusst bis an ihre Schmerzgrenze. Um Intensität und Dauer des Trainings zu messen, trugen die Patient*innen dabei einen Beschleunigungssensor. Die restlichen 65 Patienten bildeten die Kontrollgruppe – und spazierten überhaupt nicht.

35 Meter mehr

Vor und nach der einjährigen Trainingsphase absolvierten alle Teilnehmer*innen einen 6-Minuten-Gehtest. Dabei geht man sechs Minuten lang zügig auf ebener Strecke. Wenn nötig, darf man zwischendurch anhalten, sollte aber so schnell und weit laufen wie es der gesundheitliche Zustand erlaubt. Gemessen wird die Strecke, die in den sechs Minuten zurückgelegt werden. Sie ist ein Indikator für die Leistungsfähigkeit von Herz, Gefäßen und Lunge und spiegelt bei pAVK-Patienten den Zustand der Gefäße (gesunde untrainierte Personen schaffen etwa 700 bis 800 Meter).

Bei der Analyse der Ergebnisse stellte sich heraus: Die Gruppe, die bis an ihre Schmerzgrenze ging, steigerte ihre 6-Minuten-Gehstrecke um durchschnittlich 35 m (von 338,1 auf 371,2 Meter). Bei den Patiente*innen mit Schongang kam es zu einer Verschlechterung um 4,6 m (von 332,1 auf 327,5 m). Die 6-Minuten-Gehstrecke der Kontrollgruppe verkürzte sich um durchschnittlich 10,4 m (von 328,1 auf 317,5 m).

Sanftes Gehtraining bringt nichts

Der Unterschied der beiden Trainingsgruppen betrug insgesamt 40,9 Meter und war damit signifikant. Und das, obwohl die Patienten in der Hochintensitätsgruppe – wahrscheinlich aufgrund der Schmerzen — zu 50% weniger trainiert hatten (2,8 statt 3,5 Tage pro Woche im Vergleich zu den Niedrigintensiv-Trainierenden). Auch interessant: Das „sanfte“ Gehtraining brachte im Vergleich zur Kontrollgruppe keinen Vorteil, die durchschnittlich 5 Meter mehr erwiesen sich statistisch nicht als signifikant.

Das Gehtraining bei pAVK muss weh tun, um zu einer objektiven Verbesserung zu führen, schlussfolgert deshalb die Studienleiterin Mary McDermott. Welche Mechanismen dahinterstecken, bleibt jedoch unklar. Vermutet wurden Gefäßaussprossungen in der Muskulatur – Gewebeproben aus der Wadenmuskulatur der Teilnehmer zeigten diesbezüglich jedoch keine Veränderungen.

Quelle: Ärzteblatt

Bei uns können Sie ihr E-Rezept                       einlösen !

Der Patient reicht das Rezept per Rezeptcode ein. Patientinnen und Patienten können über die E-Rezept-App anfragen, ob ihr Medikament bei uns verfügbar ist und dieses digital bestellen.
 Oder sie kommen mit einem ausgedruckten Rezeptcode direkt in Ihre Apotheke und lösen das Rezept dort ein.

Jetzt neu !
e-REZEPT über Card Link bei uns einlösen.
Dazu einfach die ApothekenApp auf dem Smartphone instalieren .

Mehr Informationen unter:

E-Rezept | gematik


 

News

Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren
Eine Frau nimmt ein Nahrungsergänzungsmittel ein

Kein Wundermittel

Früher gab es den täglichen Löffel mit Lebertran, heute Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren. Das Versprechen dazu: Es soll gesund sein. Durch wirken diese Präparate wirklich?    mehr

Sommerhitze lässt Herzen flimmern

Hand hält Thermometer mit 45° C gegen den blauen Himmel

Achtung, Vorhof in Gefahr

Hitze kann viele Gesundheitsprobleme verursachen. Mit dabei sind Herzrhythmusstörungen. Schon ab 39° C Außentemperatur steigt das Risiko für Vorhofflimmern deutlich an.   mehr

Giftpflanzen, die über die Haut wirken

Großaufnahme der Blüten des blauen Eisenhuts.

Bloß nicht anfassen!

Manche Pflanzen im Garten sind so giftig, dass sie schon beim Anfassen Vergiftungen auslösen. Vor allem beim Riesen-Bärenklau, beim Eisenhut und bei der Engelstrompete sollte man vorsichtig sein.   mehr

6 Tipps gegen Stuhlinkontinenz
Frau mitteren Alters greift in einem Schrank mit Müslizutaten nach einem Glas mit Leinsamen. Leinsamen enthalten Quellstoffe, die die Stuhlkonsistenz regulieren können.

Alles unter Kontrolle

Obwohl rund 4 Millionen Menschen in Deutschland darunter leiden, ist Stuhlinkontinenz noch immer ein Tabu-Thema. Dabei gibt es viele Tipps, die dabei helfen, das Problem besser in den Griff zu bekommen.   mehr

Wie Schmerzgele die Umwelt belasten
Wie Schmerzgele die Umwelt belasten

Nicht einfach abwaschen

Statt schlucken einfach cremen – Schmerzgele mit Diclofenac helfen genau dort, wo sie gebraucht werden. Weil die Haut aber nur einen kleinen Teil des Wirkstoffes aufnimmt, landet der Rest im Abwasser. Für die Umwelt bleibt das nicht ohne Folgen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im Juli


Fröhliche übergewichtige Frau mit Kopfhörern im Sportdress.

Abnehmen mit Nachhilfe

Von Formuladiät bis Spritze

Theoretisch ist Abnehmen ganz einfach: Man muss nur mehr Kalorien verbrauchen, als man aufnimmt. Die ... Zum Ratgeber
Möwen-Apotheke
Inhaber Athanasios Varzacis
Telefon 030/82 30 90 19
Fax 030/82 30 90 20
E-Mail moewen-apotheke@gmx.de